Sonntag 05.10.2014
Sonntag 05.10.2014
Ein Tag, der damit begonnen hat, dass ich meine sechs Uhr Tablette im Bett unter mir wiedergefunden hatte, nachdem ich mit dem Becherchen in der Hand wieder eingeschlafen bin. Ich habe schon lange nicht mehr so viel geschlafen .... so gut geschlafen .... so tief und fest geschlafen ....
Ich genoss diesen Moment des Aufwachens, diesen Moment, mich im Bett wiederzufinden, fast ohne Rückenschmerzen und auf der Seite liegend ;-)))
Diesen Sonntag morgen freue ich mich, dass ich hierher gefahren bin. Dieses Gefühl der Erleichterung beschleicht mich, läßt mich hoffen und gibt mir Mut. Wäre dieser Moment nur schöner, wenn die Medikamente mir einen längeren Spielraum schenken würden ...
Was das jetzt bedeutet?
Ich wurde von Sifrol 2,62 mg auf 1,05 mg herabgesetzt, dafür muss ich jetzt Madopar einnehmen. Diese dann auch nicht nur 1x täglich, sondern 4x täglich.
Was ja so noch nichts Schlimmes ist, außer dass Madopar L-DOPA ist und dieses wiederum in der Regel erst bei Patienten ab 70 Jahren angewendet wird .....
Warum?
Ganz einfach, L-Dopa verliert im Schnitt nach 3 bis 5 Jahren seine Wirksamkeit ......
Und was ist dann mit mir?
Ich versuche diesen Gedanken zu verdrängen, lässt er mich auch immer wieder in Tränen auflösen und gehe nach dem Mittag mehrere Stunden an der Ostseeküste entlang, genieße die Sonne und mein fast schmerzfreies Leben. Zwischenzeitlich lasse ich mich auf einer Bank nieder und lasse meine Gedanken kreisen, träume von schönen Erlebnissen und mir steht ein wohliges Lächeln im Gesicht.
Ich gehe zurück zur Klinik, sehe wehmütig der Sonne zu, wie sie sich in Richtung Horizont bewegt, um im Dunkel der Nacht einzutauchen.
Mein Abendbrot nehme ich hungrig zu mir, lasse den schönen Tag noch einmal Revue passieren, bevor ich um 22.30 im Tiefschlaf versinke ...
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